Neue Publikation: Blockade von thalamo-corticalen Netzwerken als Modell für Schizophrenie (Impact Factor: 5.264)

Neue Publikation: Blockade von thalamo-corticalen Netzwerken als Modell für Schizophrenie (Impact Factor: 5.264)

Es wird seit längerem vermutet, dass der Botenstoff Glutamat in die Krankheitsentstehung der Schizophrenie involviert ist. Ketamin ist eine u. a. in der Anästhesie verwendete Substanz, mit der eine Blockade bestimmter Bindungsstellen dieses Botenstoffes, der sogenannten NMDA-Rezeptoren bewirkt werden kann. Im Rahmen einer Studie ist unserer Arbeitsgruppe an der Medizinischen Universität Wien jetzt der Nachweis gelungen, dass die Gabe von Ketamin vorübergehend zu einer Veränderung der Verbindungen zwischen Großhirnrinde und einem wichtigen Teil des Zwischenhirns, dem Thalamus, führt. Diese Veränderungen sind ähnlich wie die, die bei der Schizophrenie beschrieben wurden, sodass dies ein weiterer Hinweis dafür ist, dass NMDA-Rezeptoren eine Rolle bei dieser Erkrankung spielen. Weiters sind die Studienergebnisse dabei nützlich, die pharmakologische Wirkung von NMDA-Rezeptor-Antagonisten wie Ketamin im Gehirn zu verstehen.

Höflich A, Hahn A, Küblböck M, Kranz GS, Vanicek T, Windischberger C, Saria A, Kasper S, Winkler D, Lanzenberger R. Ketamine-induced modulation of the thalamo-cortical network in healthy volunteers as a model for schizophrenia. International Journal of Neuropsychopharmacology 2015 doi: 10.1093/ijnp/pyv040

http://dx.doi.org/10.1093/ijnp/pyv040